Der Unterschied von Bihl+Wiedemann in AS-i Systemen

Der Unterschied von Bihl+Wiedemann in AS-i Systemen

Bihl + Wiedemann

Bihl+Wiedemann ist ein mittelständisches Unternehmen, das 1992 in Mannheim von Jochen Bihl und Bernhard Wiedemann gegründet wurde. Das Unternehmen entwickelt und produziert komplette Automatisierungssysteme für funktionale Sicherheit sowie für die Datenkommunikation in Betriebs- und Maschinenumgebungen. Die entwickelten und hergestellten Produkte werden weltweit in verschiedenen Branchen von führenden Herstellern von Konsum- und Investitionsgütern eingesetzt.

Bihl+Wiedemann ist führend im Bereich Automatisierungs- und Sicherheitstechnik mit AS-Interface (AS-i). Das von der Firma entwickelte AS-i war das erste System, das 1995 von AS-International, einer Organisation mit über 300 nationalen und internationalen Partnern, zertifiziert wurde. Auch bei der Einführung von AS-i 5 Geräten im Jahr 2019 spielte das Unternehmen eine Vorreiterrolle. Die neueste AS-i Generation ermöglicht nun die schnellere Übertragung größerer Datenmengen. Seit 2019 ermöglichen AS-i 5 Module den einfachen und bequemen Anschluss einer Vielzahl von IO-Link Geräten sowie seit 2020 kostengünstige Lösungen für komplexe Anforderungen in der Antriebstechnik.

Bihl+Wiedemann gehört mit seinem seit fast 15 Jahren eingesetzten Produkt AS-i Safety at Work zu den führenden Anbietern im Bereich funktionale Sicherheit. Die AS-i 5 Sicherheitsgeräte wurden 2022 erstmals von Bihl+Wiedemann auf den Markt gebracht. Damit können unter einer einzigen AS-i Adresse sowohl sichere als auch nicht sichere Signale verarbeitet werden.

Das AS-i Produktportfolio umfasst Master/Gateways, AS-Interface Module, Sicherheitskomponenten, Buskoppler/Master-Simulatoren sowie firmeneigene Softwarelösungen.

AS-i 3 und AS-i 5: Die beste Kombination für moderne Antriebstechnik

In Logistikzentren oder komplexen Produktionsumgebungen sind automatische Materialflusssysteme häufig mehrere Kilometer lang. Auf diesen Linien befinden sich Sensoren, Schalter, Messgeräte, Scanner, Antriebe, Bedienfelder und Sicherheitssysteme. Große Flächen, zahlreiche Geräte mit Standard- und Sicherheits-Signalen sowie einfache und komplexe Aufgaben – idealerweise alle vereint in einer einzigen Anwendung. Die für dieses Umfeld entwickelte AS-Interface Verkabelungstechnologie bietet mit kombinierbaren ASi-5 und ASi-3 Lösungen eine perfekte Antwort auf alle Anforderungen.

Alle Netzwerkteilnehmer werden über ein einziges gelbes Flachkabel mit Strom und Kommunikation versorgt; einfache, verpolungssichere Verkabelung mit Durchdringungstechnik; keine Stecker oder vorkonfektionierten Kabel; keine spezielle Verbindungstechnik; kein spezielles Werkzeug erforderlich und zudem "integrierte" Sicherheit – keine andere Verkabelungstechnologie ermöglicht eine so kosteneffiziente und effektive Integration einzelner Komponenten und großer Geräteanzahlen in Fördertechniksysteme. Ob Lager- und Materialflusstechnik, Förder- und Vereinzelungseinheiten, Shuttlesysteme, Kommissioniersysteme, Regalbediengeräte oder andere Krananlagen – die Anbindung von Maschinen, Systemen und Geräten an das AS-Interface ist äußerst einfach. Der bewährte AS-i 3 Standard punktet bei der Erfassung digitaler Ein-/Ausgangssignale sowie der Umsetzung funktionaler und passiver Sicherheitstechnik, während AS-i 5 mit seiner hohen Übertragungsgeschwindigkeit und ausgezeichneten Datenbandbreite alle Voraussetzungen für komplexere Anwendungen erfüllt. Hinzu kommen Optionen zur Integration intelligenter Sensoren über IO-Link und die Kommunikation nach Industrie 4.0 über OPC UA – das System ist zukunftssicher.

Als Komplettanbieter bietet Bihl+Wiedemann ein Portfolio, das vielfältige Perspektiven und Flexibilität für die Fördertechnik eröffnet. Die Berücksichtigung unterschiedlicher Antriebskonzepte und Herstelleranforderungen, die feingranulare Struktur bestehender Module und die Kompatibilität mit AS-i 3 und AS-i 5 ermöglichen maßgeschneiderte Lösungen – von einfachen binären Signalen an Lichtschranken bis hin zu großen Datenmengen, die von Scannern, RFID-Lesegeräten oder Encodern erzeugt werden.

Diese Vielseitigkeit des Portfolios zeigt sich z. B. in der elektrischen Antriebstechnik, die in automatisierten Materialflusssystemen eingesetzt wird. Frequenzumrichtergesteuerte AC-Motoren von Unternehmen wie Lenze, SEW-EURODRIVE oder NORD DRIVESYSTEMS sind in vielen Fördersystemen Standard. Im einfachsten Fall können sie binär mit AS-i 3 Komponenten betrieben werden. Weniger komplexe Funktionen wie Start/Stopp, Linkslauf oder Ein/Aus können mit kostengünstigen Modulen effizient umgesetzt werden; eine PIN-Anpassung ermöglicht Plug-and-Play-Lösungen.

Leistungsparameter wie Geschwindigkeit oder Beschleunigungs-/Bremsverhalten lassen sich heute effizient mit AS-i 5 steuern. Die Motor-Module von Bihl+Wiedemann bieten nicht nur Schnittstellen wie CANopen, RS485, Modbus TCP und IO-Link, sondern auch Kompatibilität mit verschiedenen Feldbusschnittstellen. Rampen (Geschwindigkeitsprofile) lassen sich zyklisch und stufenlos aktivieren und ändern. So kann z. B. das Fördertempo an die Last oder die Förderstrecke angepasst werden – etwa bei kippligen Objekten oder beim Ein-/Auslauf von Kurven, Maschinen oder Kränen. Diese Steuerungsart ermöglicht zudem eine erweiterte Diagnose: Das gelbe AS-i Kabel überträgt Informationen wie Stromverbrauch, Temperatur und detaillierte Statusmeldungen vom Frequenzumrichter an das AS-i 5 Gateway.

Nicht zuletzt ermöglichen die AS-i 5 Module von Bihl+Wiedemann mit integriertem IO-Link Master eine einfache Anbindung intelligenter Aktoren (z. B. IO-Link-fähiger Antriebe) an die Systemsteuerung. Die präzise Skalierbarkeit der Module mit 1, 2, 4 oder 8 IO-Link Master-Ports trägt zur Kostensenkung bei – der Anwender muss nur die tatsächlich benötigten IO-Link Ports investieren. Diese technische und wirtschaftliche Effizienz ist mit heutigen IO-Link Feldbusmodulen mit acht Ports und separater Ethernet-Schnittstelle so nicht möglich.

Implementierung von AS-Interface

Als Verkabelungstechnologie kann AS-Interface in der Antriebstechnik seine Stärken voll ausspielen. Das AS-i 3/5 Portfolio von Bihl+Wiedemann kombiniert die Leistungsfähigkeit von Feldbustechnologien mit der unkomplizierten Verkabelung von Feldgeräten. Die firmeneigenen Softwarepakete mit integriertem Hardwarekatalog ermöglichen nicht nur eine einfache, fehlerfreie Projektierung und Inbetriebnahme von AS-i Netzwerken, sondern auch die effiziente Adressierung und Parametrierung von AS-i Modulen im Feld. Wenn mehrere Frequenzumrichter mit denselben Parametern verwendet werden, genügt eine einmalige Eingabe – alle weiteren Geräte können diese Werte übernehmen. Außerdem: Anders als bei PROFINET reicht für die Steuerung von z. B. 124 Frequenzumrichtern oder 248 Zylinderantrieben eine einzige IP-Adresse und ein Webserver. Für die Adressierung von Geräten vor Ort in einer Materialflussanwendung bietet das neue AS-i 5/3 Adressiergerät wertvolle Unterstützung – es weist Adressen zu, ohne ein reales Bussystem zu benötigen. Eine weitere Funktion, die viele Anwender am Bihl+Wiedemann Softwarepaket schätzen, ist die Online-Busdiagnose. Diese ermöglicht das Adressieren, Parametrieren und Überwachen der Ein-/Ausgänge direkt vom PC – die Auswirkungen neuer Einstellungen auf die Systemfunktion sind sofort ersichtlich und erlauben schnelle Optimierungen.

Einfache Installation, hohe Funktionalität und Flexibilität, geringe Kosten – dazu große Anwenderfreundlichkeit: AS-Interface hat sich auch in der modernen Förder- und Materialflusstechnik als internationaler Standard für die Verkabelung etabliert.