Prozesssicherheit
Prozesssicherheit ist ein Rahmenwerk zur Verwaltung der Integrität von Produktionssystemen und Prozessen, die mit gefährlichen Stoffen arbeiten. Sie basiert auf bewährten Designprinzipien, technischen Standards sowie Betriebs- und Wartungspraktiken. Typische Beispiele für Vorfälle im Bereich der Prozesssicherheit sind Staub-, Gas- oder Dampfexplosionen, Explosionen oder Entzündungen hochenergetischer Materialien, schnelle Zersetzungen thermisch instabiler Stoffe oder Gemische sowie plötzliche Überdruckereignisse infolge unkontrollierter exothermer chemischer Reaktionen.
Unternehmen, die in ihren Produktionssystemen mit gefährlichen Stoffen arbeiten, müssen strukturelle Defekte oder Stabilitätsverluste vermeiden, die zu gravierenden Unfällen führen können – was nur durch ein effektives Prozesssicherheitsmanagement möglich ist. Die wesentlichen Bestandteile des Prozesssicherheitsmanagements sind:
- Mitarbeiterbeteiligung: Teilnahme der Mitarbeitenden an Schulungen, Umfragen und Feedbackrunden.
- Prozesssicherheitsinformationen: Dokumente müssen relevante Sicherheitsprotokolle zusammenfassen.
- Gefahrenanalyse: Systematische Bewertung potenzieller Gefahren im Betrieb.
- Betriebsanweisungen: Klare Anweisungen, die allen Mitarbeitenden zugänglich gemacht werden.
- Schulung: Mitarbeitende müssen im Umgang mit spezifischen Sicherheitsprotokollen geschult werden.
- Sicherheitsüberprüfung vor Inbetriebnahme: Neue oder umgebaute Anlagen müssen vor dem Betrieb geprüft werden.
- Mechanische Integrität: Kritische Prozesseinrichtungen müssen korrekt entworfen und installiert werden – hierzu gehören Lagertanks, Behälter, Pumpen, Rohrleitungen, Ventile, Not-Aus-Systeme und Steuerungen.
- Arbeitserlaubnisse: Für Heißarbeiten an oder in der Nähe eines Prozesses ist eine Genehmigung erforderlich.
- Änderungsmanagement: Verwaltung von Änderungen an Prozessen, Anlagen oder Personal mittels klarer Verfahren.
- Untersuchung von Vorfällen: Bei Sicherheits- oder Gesundheitsvorfällen – auch Beinaheunfällen – muss eine detaillierte Untersuchung erfolgen.
- Notfallplanung und -maßnahmen: Mitarbeitende müssen über Pläne und Maßnahmen für den Ernstfall geschult werden.
- Compliance-Audits: Unternehmen müssen bestätigen, dass mindestens alle drei Jahre eine Bewertung der Übereinstimmung mit dem PSM durchgeführt wird.
- Betriebsgeheimnisse: Alle unternehmenseigenen Dokumente, Analysen und Betriebsdaten müssen gesichert werden – vertrauliche Materialien sind nicht öffentlich zugänglich.
Das Management der Prozesssicherheit ist ein komplexer Vorgang, der sowohl Managementlösungen als auch Technologie umfasst und einen ganzheitlichen Ansatz erfordert. Oskon Automation unterstützt Sie mit erfahrenen Beratern bei allen Prozessen der Prozesssicherheit sowie bei der Zertifizierung.